Die Felder von Fornost
Geister der Vergangenheit wispern in den weitverstreuten Ruinen dieser einstmals blühenden Gegend in den Nordhöhen. Vor langer Zeit lag hier Fornost, auch als Königsnorburg bekannt, die Hauptstadt des Königreichs Arnor, des Nördlichen Königreichs der Menschen. Heute sind nur noch die verwitterten Überreste der mächtigen Mauern und majestätischen Türme zu sehen, die den Flammen der großen Schlacht von Fornost zum Opfer fielen - jenem letzten Kapitel in dem Krieg, der vor mehr als tausend Jahren den Hexenkönig von Angmar aus diesen Landen vertrieb. Die Stadt wurde nie wieder aufgebaut, und nur wenige Nachkommen derer, die einstmals hier wohnten, sind geblieben. In der Zeit, die seit jenen großen Schlachten verstrichen ist, wurde die Region immer seltener von Reisenden aufgesucht; heute ist sie fast vergessen, eine Wildnis aus wucherndem Gras und schütteren Bäumen. Die Ruinen der glorreichen Stadt Fornost werden nunmehr Totendeich genannt – von jenen, die noch ihren Namen flüstern – und die Bedeutung der Ereignisse, die diesen Landstrich formten, verblassen zu einer fernen Erinnerung.
 
 
Während im Norden, in Angmar, die Dunkelheit dräut, und das Böse sich erneut regt in den Hallen, die einst der gefürchtete Hexenkönig regierte, ziehen wildniserfahrene Menschen in dieses Land und bewegen sich frei umher – mit den abscheulichsten Absichten. Man sagt, sogar Banden von Orks und Bilwissen seien in der Gegend gesehen worden; warum sie sich allerdings so weit enfernt von ihren Behausungen in den dunklen Gefilden Mittelerdes aufhalten, bleibt unbekannt.
 
 
Wenn Abenteurer sich nordwärts wenden, fort von der vertrauten und relativ ruhigen Umgebung des Auenlands und Brees, weicht das Land den Nordhöhen und wird unwirtlicher, während die Herausforderungen größer werden. Reisende werden hier die Ruinen von Fornost, der früheren Hauptstadt Arnors, bewundern, mit ihrer Architektur im unverwechselbaren, uralten Stil des bei weitem noch nicht vergessenen Menschenvolks, das sie erbaute und das kämpfte, um das Land vor der Dunkelheit zu schützen. Noch immer erkennt man die Erhabenheit und Größe des Königreichs, das sich einst auf diesen sanft geschwungenen Wiesen erhob. Doch Reisende sollten sich in Acht nehmen vor den Kreaturen, die jetzt in den Schatten dieses Lands leben.